PPfadi Osterlager 2012
Langsam lockte das immer angenehmere Wetter, mit seinen milderen Temperaturen, die Pfadis wieder raus in Natur und Kohte. So kam im Pfaditrupp der Wunsch auf, ein Trupplager zu machen. Vorgabe von uns Leitern war, dass wir nicht mit dem Auto fahren. So entschieden sich die Kinder ein „Kurz-Wanderlager“ zu machen.
In den Osterferien sollte es also vom 09.04 (Ostermontag) bis zum 14.04.12 auf Fahrt gehen. Frage bleibt: „Wohin?“. Da das Meckenheimer Umland bekannt und zu nah an zu Hause ist, wurde die Bahn als Transportmittel anvisiert. Nach einigen Überlegungen kamen wir zum Entschluss, vom Koblenzer Bahnhof bis zum Laacher See wandern zu wollen. Dies ist ein Tatsachenbericht über die Konsequenzen, die aus diesem tollkühnen Entschluss entstanden.
Tag 1
Leicht verspätet, durch ein kleines Malheur, mit dem Garagenschlüssel, ging es mit Sack und Pack zum Meckenheimer Bahnhof. Von hier fuhren wir, frohen Mutes, mit der Bahn nach Koblenz. Angekommen wurden noch letzte, lebenswichtige Ressourcen getankt und eine Karte, welche den Weg weisen sollte, gekauft. Durch eine geschickte Abkürzaktion ergab sich eine eindrucksvolle Einsicht in die Koblenzer Wohngebiete. Die erste Challenge, eine sehr lange Treppe, mit Gefahrenbeschilderung, wurde auch bestanden.
Ende dieser Stadttour war, bei diesigem Wetter, die Überquerung der Mosel. Das erste Etappenziel, in Form einer Wanderhütte, wurde am frühen Abend erreicht und alle waren, nach ca. 15 Kilometern in den Beinen, hungrig auf unser hochkarätiges Essen, Ravioli aus der Dose. Froh darüber, kein Zelt aufbauen zu müssen und in einer regensicheren Hütte untergekommen zu sein, wurde der Abend mit Kartenspiel und Planung der nächsten Tagesstrecken verbracht.
Tag 2
Nach einem guten Frühstück, mit bestem Pfadi-kaffee in Reinform, wurde die Hütte in Pfadfindermanier hinterlassen. Der Grundsatz „hinterlasse die Welt immer ein kleines bisschen besser als du sie vorgefunden hast“ funktionierte zu meinem Erstaunen überraschend gut und mit wenig Gegenwehr. Unsere 2te Etappe auf dem Weg zu unserem großen Ziel, dem Laacher See, begann mit einem angenehmen Stück Wanderung durch den Wald. Doch dieses Glück sollte nicht all zu lange andauern und so waren wir später gezwungen neben der hiesigen Landstraße zu wandern.
Noch hoch motiviert und das Ziel, eine weitere Wanderhütte, vor Augen, legten wir eine gute Strecke von rund 17 Kilometern hinter uns. So manch einer malte sich schon den schönen Abend in der Hütte aus. Bei schlechter werdendem Wetter, wurden wir jedoch jäh in die Realität zurückgeworfen. An der Stelle wo, laut Karte, eine Hütte stehen sollte, standen 2 Fußballtore und eine weniger attraktive Frauenmannschaft focht ein Testspiel aus.
Nun war Improvisieren angesagt, das liegt den Pfadis bekanntlich im Blut. Unsere Fähigkeiten angewandt, fanden wir uns, wenig später, auf einer Wiese, nahe eines Schützenhauses wieder. Die freundlichen Schützenbrüder dankten unsere Anwesenheit sogar mit einem leckeren Blech Kuchen. Nach dem reichhaltigen Essen, dieses mal Käse-Tortellini, lagen alle, nahezu bewegungsunfähig, in der, vor dem Essen aufgebauten 5er Kohte und hofften diesen Verdauungsakt lebend zu überstehen. Wenig später nahmen alle, wieder gesund und munter, am Kartenspiel teil. Spätfolgen ließen sich nicht feststellen.
Tag 3
Leicht verspätet wurde aufgestanden. Mit der Ansage, Frühstück gibt es wenn wir wanderbereit gepackt sind, wurde, leicht melancholisch, das Zelt eingerissen und gepackt. Während des Frühstücks, wurden wir, von einer dunklen Wolke, überrascht. Das ständig wechselnde Himmelsspektakel hatte es nun ernst mit uns gemeint. Also flüchteten wir, vor das nahe gelegene Vereinsheim, der ansässigen Fußballmannschaft. „Willkommen in der Hölle“ stand dort geschrieben.
Dennoch war es leicht zugig und kalt. Eigenartig, dass sich das erst mit der wieder erstrahlenden Sonne änderte, naja. Nach dem Frühstück, machten sich auch schon die ersten Abgesandten zum Einkaufen auf und kamen freudestrahlend, es gäbe eine Bushaltestelle, wieder. Nun gut, sie liegt ja auf dem Weg, also täuschte ich Müdigkeit vor und stellte eine eventuelle, aber unwahrscheinliche Busfahrt in Aussicht, was die Stimmung immens hob. Unerwarteter Weise fuhr der Bus ins nächste Zentrum und kreuzte, unser weit entferntes Ziel, welches wenig mit einem Zentrum gemein hatte, nicht. Es folgte eine Wanderung, bei inzwischen bestem Wetter, über die Felder der Region. Wir näherten uns unaufhaltsam unserem Ziel und hatten die Berge, um den Laacher See, bald im Blick. Nachdem das Laufen für doch nicht so schlimm befunden wurde, gönnten wir uns am vorläufigen Zielort eine Pause.
Das doch nicht so provinziell wie gedachte, kleine Städtchen Nickenich hielt sogar einen Norma für uns bereit. Von dort aus sollte weiter geplant werden. Hierbei konnten wir ein seltsames Naturschauspiel beobachten. Zwei nett aussehende Damen, eine jünger eine älter, stritten sich doch tatsächlich darum, wer nun die bessere Möglichkeit, für unsere Übernachtung, im Garten bereit hielte. Im Angesicht der Uhrzeit und dem schon wieder wechselnden Wetter, konnten wir das großzügige Angebot, der älteren Dame nicht ausschlagen und versahen uns kurze Zeit später hinter ihrem Hof im Garten. Sie wohnte in einem kleinen Bauerndorf namens Wassenach, unweit des Laacher Sees. Als, nach langem Ringen mit Hering und Abspannschnur, unser Heim errichtet war, wurden wir eingeladen, unser Essen, Spagetti Bolognese, in der Küche des Hofes zuzubereiten. So verbrachten wir ein paar nette Stunden, in der ländlich eingerichteten Küche, mit kochen, Kartenspielen und essen.
Tag 4
Vom Wetter her begann dieser Tag auf best denkbare Weise. Euphorisiert von Sonne und frischer Landluft wurde ausgeströmt. Ziel, ein Lagerplatz unweit des Laacher Sees. Leider bestätigten sich alle Befürchtungen und die Lagerplatzsuche gestaltete sich äußerst schwierig. Aufgrund des Naturschutzgebietes, welches den See umgibt, fand sich keine geeigneter, legaler Platz, für uns. Leicht niedergeschlagen, doch im Wissen über ein nahe gelegenes Naturfreundehaus, welches Campieren mit Feuer auf ihrer Wiese ermöglicht, musste nun, zu fortgeschrittener Stunde, ein Entschluss gefasst werden. Bleiben oder Gehen. Hierbei machte uns auch noch der starke Regen, welcher im Inbegriff war einzusetzen, zu schaffen. Nach einem kurzen Finanzcheck kamen wir zu dem Entschluss, das Lager die letzten 2 Tage am Naturfreundehaus, ausklingen zu lassen. Die ca. 35 Kilometer Wanderung mit Gepäck, plus extra Kilometer bei Platzsuche und Wasser holen, trugen hierzu sicherlich ihren Teil bei. Als wir gerade alle Sachen gepackt hatte, machte das Wetter seine angekündigte Drohung wahr und es goss, wie aus Kübeln. Dies verschaffte uns den Komfort, die 6 Kilometer, zum Naturfreundehaus, in Mendig, auf 4 Rädern zurück zu legen. Dort angekommen, fanden wir erst einmal Unterschlupf, im inneren des Gebäudes. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit, hörte es auf zu regnen und ein weiteres Work-out in Zelt aufbauen und kochen stand an. Dieses wurde leider verzögert, durch die, im Garten der alten Frau, liegen gelassenen Spinne, einem elementaren Teil des Zeltes. Dieser Fehler bescherte 2en von uns nochmals 6 extra Kilometer . Unsere Lagerplatzgestaltung verzögerte sich um ca. eine Stunde. Leicht hinter dem Zeitplan, jedoch an einem prasselnden Feuer, wurde zum Glück aller endlich gekocht und gegessen. Inzwischen reich an Erlebnissen und Geschichten, verbrachten wir unseren ersten Abend am Lagerfeuer.
Tag 5
Ein guter Tag beginnt mit einer Runde „Schwimmen“, dem auf Pfadi-Fahrten üblichen Kartenspiel. Und so lebten wir in unseren verpflichtungslosen letzten Tag hinein. Bis auf die Beschaffung von lebenswichtigen Grundlagen, Essen und Feuerholz, wurde an diesem Tag, standesgemäß, Arbeit vermieden. Wir genossen den letzten Tag unserer Reise und das Gefühl, welches einem eine jene gibt. Als letztes Essen, wurden die beliebten selbstgemacht Burger gebraten und ein weiterer Abend am Lagerfeuer zelebriert. Gelegentlich verirrte sich sogar das ein oder andere Pfadfinderlied an unser Lagerfeuer. Leider gab es, in unseren Reihen, keinen Gitarrenspieler und so wurde a cappella improvisiert.
Tag 6
Der Tag der Abfahrt. Ein kleines bisschen stolz darauf, bis zu diesem Zeitpunkt keine Wegstrecke mit dem Bus zurückgelegt zu haben, wurden alle Hoffnungen durch den Leiter zerstreut und es ging die allerletzte Etappe 15 km nach Altenar per pedes zu bestreiten. Reichlich froh, es endlich geschafft zu haben, fanden wir uns am Bahnhof wieder und freuten uns mit einem wehmütigen Gefühl im Herzen auf Zuhause. Bezeichnend für unsere Fahrt, trafen wir leicht verzögert, jedoch gesund und munter Samstagabends, am heimischen Bahnhof Meckenheim an.
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Truppstunden
Mittwochs
W Wölflinge
7-10 Jahre17:30 - 19:00
Wölfi Leiter
J Jungpfadfinder
11-13 Jahre18:30 - 20:00
Jupfi Leiter
P Pfadfinder
14-15 Jahre18:30 - 20:00
Pfadi Leiter
R Rover
16-18 Jahre18:30 - 20:00
Rover Leiter
L Leiter
ab 18 JahrenLeiter werden Kontakt