PSommerlager 2017 der Pfadis in Italien
Am 31. Juli um 11:00 Mittag trafen wir uns in Bonn um unsere Expedition per Bus über die Alpen zu starten. Nach der mehrstündigen Busfahrt nach Florenz mit Umstieg am Omnibusbahnhof Frankfurt wurden wir am frühen Mittag vom eher heißen italienischen Klima überrascht. Knapp über 40°C bei „angenehmen“ Stadtklima, das überstieg dann doch ein wenig unsere Erwartungen. Der Start ins Sommerlager wurde also erstmal mit akklimatisieren verbracht, weshalb wir auch den halben Tag in einer Parkanlage der Stadt verbrachten. In dieser Zeit frühstückten wir und tätigten die wichtigsten Besorgungen: Eine Karte, Essen für die nächsten Tage, einen weiteren Wasserkanister, Wasser und natürlich ein paar Eiskugeln. Als uns die Motivation gepackt hatte, sind wir mit dem Bus aus der Stadt rausgefahren und losgewandert.
Die erste Wanderung war für mich und alle anderen ziemlich anstrengend. Als es langsam aber sicher dunkel wurde, haben wir uns auf die Suche nach einem Lagerplatz gemacht. Als dieser gefunden war, wurde gekocht und eine wichtige Frage geklärt. Die Leiter stellten uns vor die Wahl, fettes Essen oder einen Tag mehr im Hostel in Pisa. Mit einem Koch an Bord, der auch mit einfachen Zutaten gute Abendessen zubereiten kann, war die Wahl schnell und einstimmig getroffen. Es sollte also zum Abschluss des Lagers zwei Nächte in Pisa geben, dazu aber später mehr. Ein Zelt war an diesem Abend nicht von Nöten und so schliefen wir unter freiem Himmel.
Am nächsten Morgen wurden wir von ein paar italienischen Hühnern früh geweckt. Das Einpacken war schnell erledigt, um noch ein paar Stunden „kühlere“ Temperaturen von knapp über 30°C zum Wandern zu haben. Nachdem wir ein paar Kilometern machten wir Pause und frühstückten. Zwei bis drei Stunden später, die Mittagssonne ausgesessen, gingen wir weiter. Gegen Ende des Tages waren wir alle sehr erschöpft und machten uns wieder auf die Suche nach einem Lagerplatz. Als dann auch noch unser Wasser knapp wurde mussten wir in einem kleinen Dorf nach Wasser fragen, zu unserem Glück konnten die Menschen dort gut Englisch und hatten uns auch direkt einen Schlafplatz angeboten, mit einer kleinen Trinkwasserquelle und einem Bach.
Am darauf folgenden Morgen sind wir wieder früh aufgestanden und voller Motivation und Hoffnung noch am selben Tag an einen See zu gelangen losgegangen. Dieser war zwar noch 10km weit entfernt, wenn man jedoch bei 40°C eine Aussicht auf Abkühlung hat, ist auch das im Rahmen des Möglichen. Als wir am Nachmittag am See ankamen sind wir sofort schwimmen gegangen und haben den Rest des Tages damit verbracht. Ebenso den nächsten Tag, denn es war super schön. Eine wirklich tolle Sache war, wir haben dort den „Kackstuhl“ geschaffen, es war im Grunde genommen nur ein Plastikstuhl mit einem Loch in der Sitzfläche, der den Stuhlgang zu einem angenehmen Erlebnis verändert hat. Jeder der schonmal auf Wanderschaft war und sich dem menschlichsten aller Probleme ausgesetzt gesehen hat, wird das revolutionäre Potential hinter dem Kackstuhl erkennen.
Dennoch ging es am nächsten Tag früh los in Richtung einer kleinen Bergstadt, dort gingen wir einkaufen und weiter zum nächsten See, den wir auch am darauf folgenden Tag erreichten. Auf dem Weg dorthin hatten wir die Idee zu einem Hike. Unsere Leiter haben diese Idee weder verneint noch ihr zugestimmt also sind wir erstmal weiter zum See gegangen. Am Abend hieß es dann, es sei Regen angesagt, demnach mussten wir das erste Mal das Zelt aufbauen, allerdings kam die ganze Nacht kein einziger Tropfen runter.
Frühmorgens wurden wir geweckt und zu unserem Erstaunen lagen unsere Leiter nicht mehr im Zelt, stattdessen die Instruktionen zu unserem Hike. Wir fanden eine Wanderkarte mit Markierungen, einen Kompass, Notfallnummern sowie ein wenig Geld und einen Auszug aus dem „großen Buch der Selbstverständlichkeiten“ vor. Treffpunkt war die Touristeninformation in Siena 24 Stunden später. Schon nach kurzer Zeit trat das erste Problem auf, wir hatten jetzt eine ganze Menge Zeug welches wir vorher nicht hatten, drei Zeltplanen und Kleinzeug, das bekamen wir aber auch noch in den Griff. Jedenfalls mussten wir hoch in ein kleines Bergdorf, wo es einen Tante Emma Laden gab und wir ein wenig einkaufen konnten. Nachdem wir begriffen hatten, dass es dort nichts Brauchbares außer Milchreis gab gingen wir weiter. Wir kamen gut voran. Nach ein paar Kilometern machten wir Pause und frühstückten, dann ging es in einem guten Tempo weiter. Gegen Abend wurden wir dann aber ziemlich schlapp, das hieß, schnell Essen machen und einen Lagerplatz suchen. Der Milchreis, den wir an dem Abend gegessen haben war zwar hart und ein wenig angebrannt, aber in dem Moment war er lecker. Kurz darauf gingen die meisten von uns schlafen.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus weiter nach Siena, als wir dort angekommen waren dachte sich einer von uns er müsse sich die Haare blau färben, also rein ins Bahnhofsgebäude und Haarfarbe kaufen und vor dem Bahnhof die Haare färben, was vermutlich eine der verrücktesten Sachen auf diesem Lager war.
Zwei Stunden später sollten wir uns an der Touri-Info in Siena treffen, Problem war, es gab mehrere Touristen Informationen, was unser aller Laune nicht gerade verbesserte, trotzdem trafen wir nach ein zwei Stunden auf unsere Leiter. Jetzt war erstmal Frühstück und Erfahrungsaustausch angesagt. Danach war die Stimmung wieder ein bisschen besser und wir haben uns in kleinen Gruppen die Stadt angesehen.
Drei Stunden später sind wir dann wieder mit dem Bus aus der Stadt rausgefahren. Als wir in einem kleinen Dorf ausgestiegen sind mussten wir erstmal zu Abend essen ich steckte noch voller Energie und die brauchte ich auch da wir noch einen Schlafplatz brauchten, am Ende des Tages konnten wir dann aber alle gut einschlafen und am nächsten Tag ging es weiter mit einer, meiner Meinung nach ziemlich schönen Wanderung. Wir suchten einen See allerdings fanden wir nicht das was wir uns erhofft hatten, da es hier keine Schlafmöglichkeit gab. So wurde der See zur Mittagsraststätte und die Wanderpause mit baden und ausruhen verbracht. Wir mussten also anschließend immer weitergehen, bis ein Platz für die Nacht gefunden war. Die Nacht verbrachten wir dann vor einer kleinen Kirche wo wir ein Kartenspiel lernten, welches uns wohl noch einiges an Freude bringen sollte, Bluff.
Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf die Suche nach einem See, den wir ebenfalls nicht fanden, trotz, dass er der größten der Umgebung sein sollte. Gegen Mittag setzte dann ein Gewitter ein, welches ich so schnell nicht mehr vergessen werde, denn die Straßen stand teilweise 30cm unter Wasser. Die darauf folgende Nacht war auch nicht gerade besonders toll, da kurz nachdem wir uns hingelegt hatten, aus dem hohen Gras Geräusche zu hören waren, die uns an Wildschweine erinnerten. Wir sind dann alle nochmal aufgestanden und haben uns einen neuen Schlafplatz gesucht, dort konnten wir dann ungestört einschlafen.
Am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen, um mit dem Zug nach Pisa zu fahren. Als wir dort ankamen gingen wir erst mal zum Hostel und haben uns geduscht, oder besser gesagt grundgereinigt. Danach haben wir uns noch ein wenig die Stadt angesehen und in einem kleinen Park gekocht und gegessen. An unserem letzten Tag sind wir ans Meer gefahren. Von vormittags bis zum frühen Abend genossen wir das laue Leben am Strand und badeten im Mittelmeer. Im Anschluss haben wir uns den schiefen Turm und den Rest der Stadt ein bisschen genauer angesehen. Natürlich haben wir am letzten Abend Pizza gegessen. Den restlichen Abend saßen wir bis um eins am Arno und ließen das Lager mit gemeinsamem Singen ausklingen. Am nächsten Tag war dann leider schon die Abreise. Und trotz einiger Komplikationen ist mein Fazit durchweg positiv.
Die Rückfahrt war am Sonntag, dem 13. August von Pisa aus, von wo aus wir die Küste entlang bis Genua fuhren und dort in den Bus nach Bonn umgestiegen sind. Dort (wieder an der Museumsmeile) kamen wir am 14. August um 12:30 an.
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