RVon Dänemark nach Schweden mit den Rovern
Dieses Jahr ging es für die Rover nach Skandinavien. Nach ursprünglichem Plan hatten wir vor, erst nach Oslo zu fahren und dann gen Süden über die Grenze nach Schweden zu wandern, wo wir auf einem See Kanu fahren wollten. Gemeinsam mit den Pfadis, die in die gleiche Richtung wollten, brachen wir also am ersten August auf. Nach diversen Verspätungen und daraus entstehenden Anschlussproblemen verpassten wir den Flixbus von Kopenhagen nach Oslo um stolze zehn Stunden. Spontant beschlossen wir also, bisherige Vorhaben über Bord zu werfen und stattdessen von Kopenhagen aus nach Norden zu wandern, um in ein paar Tagen per Fähre die dänisch schwedische Grenze zu überschreiten.
Im Bahnhof von Kopenhagen trennten wir uns also von den Pfadis. Nach einer kurzen Straßenbahnfahrt, die uns ans Meer brachte, ging es weiter. Hier konnten wir auf einem gemütlichen Steg frühstücken. Die Ersten wagten sich hier schon ins Wasser, und natürlich wurde auch direkt der erste Kaffee des Lagers gekocht. Trotz der recht schlaflosen Nacht wanderten wir an diesem Tag zehn Kilometer, bis wir Unterschlupf in einer kleinen Schutzhütte fanden—diese sollte nur die erste von vielen sein. Sofort wurde ein Einkaufsteam entsandt, welches schnell die harte Realität lernen musste, dass Dänemark doch ziemlich teuer ist. Aber auch wenn das Essen mehr gekostet hatte als erwartet: Wenigstens hatten wir die Schutzhütte. So dachten wir zumindest, bis uns zwei freundliche Wanderer darauf hinwiesen, dass sie diese im Voraus online reserviert hatten. So wurde die erste richtige Nacht des Lagers also neben der Hütte unter dem Sternenzelt verbracht.
Am nächsten Tag ging es dann mit frischer Motivation weiter. Da wir so schnell wie möglich weiter nach Schweden wollten, hieß es: „Ballern!“ Wir folgten der Meeresküste in Richtung Norden. An einer offiziellen Feuerstelle bauten wir dann das erste Mal auf dem Lager ein Zelt auf. Auch am nächsten Morgen ging es wieder früh los, da wir noch vor dem vorausgesagten Regen möglichst viel Strecke hinter uns bringen wollten. Nach einigen Stunden Wanderung—in der Ferne war schon die Fähre zu sehen, die uns nach Schweden bringen sollte—kamen wir vorbei an einem Wegstein der sagte: 40km bis Kopenhagen. Hier wurde erst mal ein stolzes Gruppenfoto gemacht.
Trotz anfänglicher Ambitionen einiger Rover, das Meer zwischen Dänemark und Schweden schwimmend zu überqueren, betraten wir schließlich gemeinsam die Fähre. Zwanzig Minuten später erreichten wir Helsingborg. Endlich waren wir in Schweden. Doch wohin jetzt? Wir suchten uns Alvesta als Ziel, und nach zweistündiger Bahnfahrt ins Inland erreichten wir, schon im Dunkeln, die Stadt. Obwohl der See, der direkt neben dem Bahnhof lag, allgemein die Lebensgeister hob, erwies sich die Lagerplatzsuche als nicht sehr ergiebig. Zwei freundliche Schwedinnen empfohlen uns, stattdessen einen See in etwa 3km Entfernung aufzusuchen. Also wurde erneut aufgesattelt und ein letztes Mal gezogen. An einer öffentlichen Badestelle bauten wir im Regen unsere Zelte auf, kochten eine große Portion Nudeln „al dente“, und fielen in unsere Schlafsäcke.
Erst am nächsten Morgen wurde uns klar, was für einen tollen Platz wir da tatsächlich gefunden hatten. Neben Plumpsklos und Umkleidekabine gab es außerdem einen Steg und davor: Eine Badeinsel mit Sprungtürmen. Dieser Tag wurde also mit Einkaufen, Schwimmen und Salto lernen verbracht. Dabei trafen wir sogar auf andere deutsche Pfadfinder, mit denen wir gemeinsam einen Gitarrenabend am Lagerfeuer verbrachten.
Dies war das letzte Mal für zwei Tage, dass wir unsere Leiter sehen sollten. Denn am nächsten Morgen begann der Hike. Als wir aufwachten war das Leiterzelt abgebaut. Vor unserem Zelt fanden wir zwei Töpfe, zwei vage Karten und die Anweisung, unsere Leiter am nächsten Tag im Zentrum von Växjö zu treffen, einer etwa 20km entfernten Stadt. Direkt beim Frühstück standen wir vor der ersten Herausforderung: Das Brot war schnell leer, die Haferflocken auch, und der letzte Liter Milch den wir anbrachen hatte seine besten Tage längst überschritten. Wir beschlossen also, an diesem Tag möglichst nah in Richtung Växjö zu laufen, um am nächsten Morgen in der Stadt zu frühstücken. Zu Beginn verlief die Wanderung recht problemlos. Wir folgten einem Rundweg, der uns das erste Stück am See entlang führte, den wir südlich umgehen mussten. Doch als der Rundweg zurück in Richtung Alvesta ging, mussten wir uns entscheiden: Folgen wir dem Weg ein Stück in die falsche Richtung, und gehen danach auf einer anderen Straße in Richtung Växjö? Oder folgen wir dem kleinen Trampelpfad, der direkt durch den Wald in die richtige Richtung führt? Wir entschieden uns für „experimentell“. Der Trampelpfad verlief sich recht schnell, doch gemeinsam beschlossen wir, weiter stur geradeaus zu gehen—würde bestimmt einmal eine gute Geschichte machen. Gute zwei Stunden lang ging es weiter durch den Wald. Dabei war das Dickicht teils so dicht, dass wir uns mit Rufen von „Marco Polo“ versichern mussten, alle noch beieinander zu sein. Als wir schließlich eine Straße erreichten, wurde erstmal eine erleichterte Mittagspause gemacht. Wir suchten uns in der Nähe von Växjö eine öffentliche Badestelle in etwa zwölf Kilometern Entfernung aus, an der wir die Nacht verbringen wollten—oder zumindest dachten wir so. Mit frischer Kraft machten wir uns weiter auf, diesmal zum Glück auf festen Straßen. Hier ging es durch schwedische Landschaften, die wir so nur aus Astrid Lindgren Filmen kannten. Nach einer weiteren langen Wanderung erreichten wir unser Ziel schließlich um neun Uhr abends. Statt der erwarteten Badestelle fanden wir ein Naturreservat, in dem nicht nur Schwimmen, sondern auch Zelten verboten war. Trotz anfänglicher Enttäuschung bemerkten wir schnell, dass dies sich nicht auf die andere Straßenseite ausweitete, sodass wir dort im Dunkeln unser Zelt aufbauten, während zwei von uns fleißig auf einer öffentlichen Feuerstelle kochten. Am nächsten Morgen gingen wir dann die letzten drei Kilometer nach Växjö. Da wir nur die Aufgabe bekommen hatten, unsere Leiter im Zentrum zu treffen, ließen wir uns im Park neben der Kirche nieder. Bis zum Treffen hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, und so verschlug es einige von uns direkt in den nächsten Supermarkt. Während wir vor der Saladtheke standen, wurden wir plötzlich von hinten mit den Worten „Ey, ihr solltet erst in zwei Stunden da sein!“ von unserem Leiter begrüßt.
Nach einer kurzen Busfahrt trafen wir auf unseren luxuriösesten Lagerplatz bis jetzt, mit zwei großen Sheltern in denen wir alle bequem schlafen konnten. Hier verbrachten wir die folgenden drei Regentage mit großen Kartenspielpartien, Schwimmen im Regen und dem gelegentlichen Einkaufstrip. Nach diesen Ruhetagen ging es früh am Samstag morgen los in Richtung Campingplatz, an dem wir unsere Kanus bekommen sollten. Gegen Mittag dann stießen die Drohne, die Wuppertal und die Nautilus in See. Das Wetter war ziemlich windig, sodass wir auf einigen offenen Flächen ziemlich ins Straucheln gerieten. Auch wurden unsere Pläne ein wenig durchkreuzt, als der Shelter, den wir angestrebt hatten, bereits durch eine andere Gruppe Kanufahrer belegt war. Doch das war kein Problem, weiter ging es noch einmal etwa zwei Stunden, bis wir schließlich bei einem weiteren, freien Shelter ankamen. Bereits auf dem Weg wurde allerdings klar, dass die Milchkartons, die alle zusammen in einer einzelnen Tasche in einem Kanu gelegen hatten, durch das Spritzwasser aufgeweicht und teilweise ausgelaufen waren. Leider leider blieb uns also nichts anderes übrig, als das ausgeleerte Kanu direkt nach Eintreffen am Shelter „kontrolliert zu kentern“.
Dieser Shelter war deutlich kleiner als die letzten, doch da es keinen guten Platz (und wenig Motivation) zum Zelt aufbauen gab, beschlossen wir, dass wir trotzdem alle reinpassen würden. Wir legten den Boden mit Isomatten aus, und spielten dann Tetris, um alle einen Platz zu bekommen. Da wurde auch mal mit dem Kopf an vier verschiedenen paar Füßen geschlafen. Kalt war in dieser Nacht auf jeden Fall niemandem.
Am nächsten Tag verspätete sich die Abfahrt, da weit und breit kein Haus zum Wasser holen zu finden war. Nach zwei Stunden konnten wir endlich unseren Kanister füllen, und los fahren. Da wir nicht mehr so viel Zeit hatten, und am Tag davor sehr viel gefahren waren, machten wir uns auf den Rückweg. Auf dem Weg machten wir auf einer kleinen Halbinsel eine schwimmpause. Gegen Abend erreichten wir den Shelter, der am Vortag noch belegt gewesen war, doch nach einem Blick auf die doch sehr belebte Umgebung beschlossen wir, lieber nach einem anderen Platz zu suchen.
Ein kleiner Scout-Trupp machte sich mit einem der Kanus auf und fand eine Feuerstelle auf einer kleinen Insel, wo wir schließlich ein paar Kröten aufbauten. Der Abend wurde mit einer großen Partie Werwolf verbracht, doch fand seinen glorreichen Abschluss, als wir über dem See strahlend helle Polarlichter bewundern durften.
Da wir auf dieser Insel kein Trinkwasser finden würden, machten sich drei von uns am nächsten Morgen früh auf, und fuhren mit einem der Kanus zum Campingplatz vor, um dort unseren Kanister zu füllen. Als sie zurückkehrten, erwachten langsam auch die anderen. Den Vormittag verbrachten wir mit Entspannen oder Spaß-Turen auf den Kanus zu einer naheliegenden Ruine, dann machten wir uns erneut auf und brachten die Kanus zurück zum Camping-Platz.
Nachdem wir aus unserer ersten Nacht mit Kanu erwacht waren, hatte uns ein freundlicher Spaziergänger erzählt, dass dies ein ehemaliger FKK Strand war. Betrieben wurde dies aber nicht. Als wir deswegen auf der Karte einen Shelter in der Nähe vom Camping-Platz sahen, der ebenfalls ein FKK-Strand sein sollte, dachten wir uns nichts dabei. Erst als wir ankamen wurden wir gelehrt, dass die Frei-Körper-Kultur hier doch deutlich mehr gelebt wurde als wir es gewohnt waren. Nichtsdestotrotz beschlossen wir, hier zu bleiben.
Den nächsten Tag wollten wir in der Stadt Växjö verbringen. Dort ließen wir uns in dem Park nieder, und wechselten uns ab, durch die Stadt zu spazieren, bevor einige von uns vorgingen, um eine weitere Windschutzhütte auszukundschaften, die auf einer Insel liegen sollte, und nur über eine kleine Brücke erreichbar war. Diese hatten wir auf der Karte gesehen, und wollten sie uns früh am Tag reservieren. Glücklicherweise waren wir die Ersten da, obwohl uns später gesagt wurde, dass die Hütte wohl besonders beliebt sei. Und das ist auch verständlich: Man weiß, dass man einen guten Lagerplatz gefunden hat, wenn dieser laut google maps gar nicht erst zu erreichen ist.
Und dann brach auch schon der letzte Tag an. Da wir am Abend Burger machen wollten, konnten wir das Fleisch dafür erst heute kaufen, und so brach ein kleiner Trupp früh am Morgen auf, um eine letzte Einkaufstour zu unternehmen. Die zehn Kilometer hin liefen wir ohne Probleme, und kauften uns dann beim Supermarkt alles, was wir für ein kräftiges Frühstück brauchten. Dabei aßen wir uns jedoch so satt, dass uns jegliche Motivation für den Rückweg fehlte. Wir beschlossen also, zu trampen. Die paar Leute, die wir auf dem Supermarkt Parkplatz ansprachen, fuhren alle in andere Richtungen, also gingen wir doch erst mal zu Fuß los. Doch nur kurz darauf hielt plötzlich ein Auto neben uns an—ein junger Mann, den wir auf dem Parkplatz gefragt hatten, hatte seine Meinung geändert und beschlossen, uns doch auszuhelfen. Wir stiegen in seinen Sportwagen, fuhren los, und hatten die letzten paar Kilometer überbrückt bevor das erste Lied vorbei war. Als wir zurück kamen, verbrachten wir alle den restlichen Tag damit, uns auszuruhen und uns auf den Bunten Abend vorzubereiten, den wir mit gutem Essen, Spielen und Gesang verbrachten. Schließlich ging es dann aber doch ins Bett.
Am nächsten Morgen ging es erneut früh los. Nach einer kurzen Bus- und einer langen Bahnfahrt erreichten wir am Nachmittag Kopenhagen, wo wir wieder auf die Pfadis und Jupfis stießen. Da gab es so einiges zu erzählen und Gemeinsam erreichten wir dann am nächsten Tag wieder Meckenheim.
Truppstunden
Mittwochs
W Wölflinge
7-10 Jahre17:30 - 19:00
Wölfi Leiter
J Jungpfadfinder
11-13 Jahre18:30 - 20:00
Jupfi Leiter
P Pfadfinder
14-15 Jahre18:30 - 20:00
Pfadi Leiter
R Rover
16-18 Jahre18:30 - 20:00
Rover Leiter
L Leiter
ab 18 JahrenLeiter werden Kontakt